„Unsere Region Südwestfalen kann stolz darauf sein, was nach dem schrecklichen Sturm Kyrill vor 10 Jahren erreicht wurde.“ Dies erklärte der südwestfälische Europaabgeordnete Peter Liese anlässlich der 10 jährigen Wiederkehr des Sturms Kyrill am kommenden Mittwoch, den 18. Januar. „Kyrill war eine schreckliche Katastrophe für unsere gesamte Region, insbesondere für die Waldbauern. Der Wiederaufbau war eine große Herausforderung und alles in allem kann man sagen, dass wir sie als Region gut gemeistert haben, ich bedanke mich bei allen, insbesondere bei den Ehrenamtlichen. Wichtig war besonders, dass die Wege und Straßen schnell wieder hergerichtet wurden, um weitere Schäden im Wald zu vermeiden und den Tourismus, von dem unsere Region so stark abhängig ist, nicht zu schaden“, so Liese.
Der CDU-Abgeordnete wies darauf hin, dass auch die Europäische Union sich mit einer Förderung von über 100 Millionen Euro am Wiederaufbau nach Kyrill beteiligt hat. „Nach der Katastrophennacht habe ich mich sofort mit den Verantwortlichen in Brüssel und Düsseldorf zusammengesetzt um zu überlegen, wie man beim Wiederaufbau helfen kann. Um die Mittel des Europäischen Solidaritätsfonds in Anspruch zu nehmen war ein Antrag der Landesregierung notwendig. Die Beamten in Düsseldorf waren zunächst skeptisch, aber mit Hilfe der damals zuständigen Minister Eckart Uhlenberg (Umwelt, Landwirtschaft und Forsten) und Michael Breurer (Europa- und Bundesangelegenheiten) haben wir die Sache erfolgreich auf den Weg gebracht. Das Land hat ebenfalls 100 Millionen Euro beigetragen. Enttäuscht war ich vom Verhalten des damaligen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück, der noch nicht mal auf Steuermehreinnahmen durch den plötzlichen großen Holzanfall verzichten wollte. Auch dieses Problem haben wir gemeinsam in den Griff bekommen und es gab verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für die Waldbauern“, so Liese. Der Abgeordnete im Europäischen Parlament wies auch darauf hin, dass er im Zusammenhang mit Kyrill erneut die Erfahrung gemacht hat, dass manche bürokratische Hürde die der EU zugeschrieben wird, ihre Ursachen oft vor Ort hat. „Von Vertretern der Waldbauern war ich auf das in der EU geltende Kabotage Verbot angesprochen worden. Danach dürfen LKW, z.B. aus der Schweiz, nicht innerhalb Deutschlands Waren transportieren. Wir brauchten aber zur Beseitigung des Holzes nach Kyrill jeden verfügbaren LKW, also auch die aus der Schweiz. Während es zunächst den Anschein hatte, als bräuchten wir dafür eine Sondergenehmigung der Europäischen Kommission stellte sich nach Nachforschungen heraus, dass in anderen Ländern ein Landrat eine solche Sondergenehmigung erteilen darf. In Deutschland war es aber komplizierter, wir mussten über das Landesverkehrsministerium einen Antrag beim Bundesverkehrsminister stellen, zum Glück wurde auch dieser dann genehmigt“, so Liese abschließend.