Peter Liese: Situation sehr ernst. Alles unternehmen um ältere und vorerkrankte Menschen zu schützen / Schulschließung wirksames Mittel / Betreuung für Menschen, die unbedingt arbeiten müssen gewährleisten / Wenn wir jetzt klug handeln, können wir Tausende von Menschenleben retten
„Die Situation ist sehr ernst, auch bei uns in Südwestfalen. Bitte nehmen Sie die Empfehlungen der Behörden sehr ernst“, mit diesem Apell wendet sich der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und Arzt Dr. Peter Liese an die Bevölkerung.
In einer Botschaft an die Menschen, die unter anderem über seinen E-Mailverteiler verteilt wurde und an alle Redaktionen in der Region geht, schreibt Liese wörtlich: „Die Einschätzung, dass die Auswirkungen des Virus nicht schlimmer sind, als bei einer normalen oder schweren Grippeepidemie hat sich nach Ansicht der Experten schon seit über einer Woche als falsch erwiesen. Wie gefährlich die Situation ist sieht man, wenn man nach Italien schaut. Obwohl sich das Krankheitsgeschehen bisher auf den Norden des Landes konzentriert, gibt es seit vergangenem Freitag einen dramatischen Anstieg an Todeszahlen. Im Schnitt sterben mehr als 100 Menschen pro Tag und zwar nicht nur alte und vorgeschädigte Menschen, sondern auch junge, ansonsten gesunde Personen“.
Liese verwies darauf hin, dass jede Woche, in der sich das Virus langsamer ausbreitet, Menschenleben retten kann. Auch bei gutem Willen könnten die Gesundheitsbehörden nicht alle Infizierten erfassen, sodass man auch in unserer Region von sehr viel mehr Infizierten ausgehen muss, als offiziell bekannt. Dies rechtfertigte drastische Maßnahmen. Liese bat die Menschen die Hygienevorschriften streng zu beachten und appelliert auch an Menschen, die jetzt noch rauchen, damit aufzuhören, weil Raucher ein höheres Risiko haben am Coronavirus schwerwiegend zu erkranken oder sogar zu sterben. Peter Liese unterstützt die Schließung von Schulen, obwohl damit natürlich für die Eltern gravierende Einschränkungen einhergehen. Für Menschen, die unbedingt zur Arbeit müssen und die keine Möglichkeit haben ihre Kinder bei Freunden oder Nachbarn betreuen zu lassen, müsse es eine Notfallbetreuung geben. Keine Maßnahme wirkt 100 prozentig und natürlich muss man Kompromisse machen.
Abschließend wies Liese, der mit vielen Experten und allen zuständigen Behörden in NRW, in Deutschland und der EU in Kontakt steht, auf die hoffnungsvolle Entwicklung in anderen Teilen der Welt hin. In der Provinz Wuhan und in Südkorea ist es gelungen, die Verbreitung des Virus stark einzudämmen. Es gibt nur noch wenig neue Infektion. „Unser Ziel muss sein, das möglichst schnell auch zu schaffen. Das Virus ist gefährlich, aber wenn wir jetzt klug handeln können wir hunderte von Menschenleben retten“, so Liese abschließend.